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Beschluss des Landesvorstandes vom 01.11.2020

01.11.2020

Lehren aus Corona ziehen – notwendiger Kurswechsel in der

Landwirtschaftspolitik

 

Die Corona-Pandemie hat insbesondere in der Fleischindustrie, aber auch in der gesamten Landwirtschaft erhebliche Mängel ins Bewusstsein gebracht, die lange Zeit verdrängt wurden: Das durch  Kommerzialisierung und preislichen Unterbietungswettbewerb geschürte Credo der Gewinnmaximierung in der Fleischindustrie hat sowohl bei den Erzeuger*innen und in den Großschlachthöfen zu unhaltbaren Zuständen geführt.

  1. Mit Tierwohl hat eine Kastration von Ferkeln ohne Betäubung, das Halten auf engstem Raum oder Transporte zum Schlachten über hunderte Kilometer nichts mehr zu tun. Der Staat muss zügig Vorschriften erlassen, die sich nach dem Tierwohl richten und nicht nach den Forderungen der landwirtschaftlichen Verbände. Alternative Schlachtbedingungen, z. B. auf der Weide zur Vermeidung von Transportstress, sollten unter entsprechenden Auflagen genehmigt werden.
  1. Unzumutbare Arbeitsbedingungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Schlachthöfen müssen durch klare gesetzliche Regeln für Arbeits- und Gesundheitsschutz und deren verlässliche Kontrollen abgeschafft werden.
  1. Unterkünfte für Saisonarbeiter*innen müssen behördlicherseits abgenommen werden.