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SPD und Gewerkschaften in Norddeutschland gemeinsam für faire Arbeitsbedingungen in der Leiharbeitsbranche

06.09.2008
SPD und Gewerkschaften in Norddeutschland wollen sich gemeinsam stärker gegen die Fehlentwicklungen bei der Leiharbeit engagieren. Beim zweiten "Ahrensburger Gespräch" am 6. September einigten sich die Spitzen von SPD und Gewerkschaften auf einen Acht-Punkte-Katalog, um die Situation der Beschäftigten in der Leiharbeitsbranche zu verbessern.

Zwar sei, so die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Treffens, Leiharbeit für Unternehmen ein sinnvolles Instrument, um bei Auslastungsspitzen flexibler reagieren zu können. Dennoch sei festzustellen, dass in allen Wirtschaftsbranchen zunehmend feste Arbeitsverhältnisse durch Leiharbeitsbeschäftigte verdrängt würden.

"Tarifverträge und Kündigungsschutz werden zunehmend durch Leiharbeit unterlaufen und damit Lohndumping gefördert. Da müssen wir gegensteuern!" sagte Peter Deutschland, Vorsitzender des DGB Nord.

Zu den Maßnahmen, die die SPD und die Gewerkschaften gemeinsam fordern, gehören unter anderem
  • die Gleichstellung von Leiharbeitnehmerinnen und -arbeitnehmern und Festangestellten,
  • die Einführung eines Branchenmindestlohns,
  • die zeitliche Befristung betrieblicher Einsätze von Zeitarbeitskräften,
  • die Wiedereinführung des Synchronisationsverbots und
  • eine Stärkung der Mitbestimmungs- und Mitwirkungsrechte des Betriebsrates, insbesondere bei der Festsetzung der Höhe des anteils von Leiharbeitskräften im Betrieb.
Die komplette Erklärung "Faire Arbeitsbedingungen auch in der Leiharbeitsbranche" finden sie untenstehend.

Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieses Treffens waren: Peter Deutschland (DGB), Ralf Stegner (SPD), Jutta Blankau (IG-Metall), Erwin Sellring (SPD), Wolfgang Rose (Ver.di), Karsten Wessels (DBG), Uwe Döring (SPD), Uwe Polkaehn (DGB), Uwe Beckmeyer (SPD), Alfons Grundheber (DGB), Ingo Egloff (SPD), Michael Rüter (SPD), Christian Kröning (SPD), Markus Brinkmann und Roland Pahl (beide SPD). HINTERGRUND: "Ahrensburger Gespräche":
Treffen der Spitzen der norddeutschen Gewerkschaften und der SPD im schleswig-holsteinischen Ahrensburg mit dem Ziel, den Dialog zwischen SPD und Gewerkschaften zu wirtschafts- und sozialpolitische Themen, die in der Bundespolitik und in Norddeutschland aktuell sind, zu vertiefen. Darüber hinaus soll die Zusammenarbeit verbessert und Möglichkeiten gemeinsamer politischer Initiativen erörtert werden.