Die Historische Kommission Zum Selbstbewusstsein einer Partei wie der SPD gehört auch ein Bild über die eigene Ge schichte Um dieses Geschichtsbewusstsein zu stärken hat der Landesvorstand auf Vorschlag von Karl Bronke eine Historische Kommission einge richtet wie es sie auch auf Bundesebene und in einigen anderen Landesverbänden gibt Die Kommission hat sich am 24 August 2017 kon stituiert Sie besteht aus zehn Historiker innen und Geschichtsinteressierten Vorsitzender ist Senator a D Herbert Brückner Die Kommission gibt seit dem Oktober 2017 monatlich ein Historisches Kalenderblatt heraus das im Newslet ter veröffentlich wird und auf der Internetseite der Bremer SPD zu finden ist Die Kommission hat u a eine Führung durch die aktuelle Sonderausstellung des Focke Museums für die Partei orga nisiert Für das Jahr 2018 sind zum 100 jährigen Jubiläum der Revolution in Bremen Veranstal tungen geplant Historisches Kalenderblatt der SPD Bremen Am 19 Dezember 1979 starb Wilhelm Kaisen Von 1945 bis 1965 war Wilhelm Kaisen Bürgermeister und Präsident des Senats der Freien Hansestadt Bremen gewesen Anlässlich des Staatsaktes für den Ver storbenen sagte Bürgermeister Hans Koschnick Sein Name steht ganz obenan in der Liste jener unverwechselbaren Charaktere und Temperamente die das Bild der jungen deutschen Demokratie in den fünfziger und den frühen sechziger Jahren so entscheidend geprägt haben Wilhelm Kaisen wird als der große über den Par teien stehende dem Gemeinwohl verpflichtete Staatsmann in die Geschichte eingehen Wilhelm Kaisen wurde am 22 Mai 1887 in Hamburg geboren 1905 trat er der Sozialdemokratischen Partei bei die ihn 1913 zur Parteischule nach Berlin sandte wo er u a Franz Mehring und Rosa Luxemburg hörte Hier lernte er Helene Schweida aus Bremen kennen die als einzige Frau ebenfalls an dem Kursus teilnahm 1916 haben sie geheiratet sie blieb immer eine politisch aktive Frau an seiner Seite Nach dem 1 Weltkrieg zog er von Hamburg nach Bremen wurde 1920 als Abgeordneter der Mehrheitssozialisten in die Bremi sche Bürgerschaft gewählt und übernahm 1922 als verantwortlicher Redakteur die Schriftleitung der Bremer Volkszeitung Die Erfahrung von Inflation und Welt wirtschaftskrise prägten seine politische Entwicklung in den Jahren der Weimarer Republik und sein Einstehen für die Probleme der kleinen Leute besonders nach dem er 1928 das Wohlfahrtsressort in einem Senat der Großen Koalition übernom men hatte Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten schied er 1933 aus dem Senat aus wurde zeitweise verhaftet und zog mit seiner Familie auf eine landwirtschaftliche Siedlerstelle nach Borgfeld Hier lebte und arbeitete er bis zu seinem Tode als Bürgermeister und gleichzeitig als Kleinsiedler sicherlich einzig unter den deutschen Ministerpräsidenten Nach 1945 wirkte er parteipolitisch im Bündnis von Arbeitern und Kaufmann schaft entscheidend beim Wiederaufbau Bremens seiner Wirtschaft und Schiff fahrt sowie an der Gründung der Bundesrepublik Deutschland mit Als Landes vater geliebt ehrte ihn 1965 die Stadt mit dem bremischen Ehrenbürgerrecht In Borgfeld erinnert die Dokumentationsstätte Wilhelm und Helene Kaisen an ihn 3 12 2017 Autor Hartmut Müller Ver ant wort lich SPD Lan des or ga ni sa ti on Bre men Roland Pahl Foto Georg Schmidt Wilhelm Kaisen Das zweite Kalenderblatt Auschnitt Bürgermeister nach Bremen gewechselt hatte bereits Erfahrungen auf Bundesebene sammeln konnte Beide wurden auf den jeweiligen Wahl kreiskonferenzen im November 2016 als Direkt kandidaten gewählt Am 10 Dezember 2016 wählte die Landesdelegiertenkonferenz die Kan didatinnen und Kandidaten für die Bremer Lan desliste Nach Sarah Ryglewski und Uwe Schmidt folgten auf der quotieren Liste Ute Reimers Bruns aus dem Ortsverein Farge Rekum der Burglesu mer Ortsamtsleiter Florian Boehlke Kadryie Pile aus dem Ortsverein Findorff und der Juso Landes vorsitzende David Ittekkot Unsere Arbeit am Bundestagswahlprogramm mündete im Rentenkonzept der Bremer SPD das auf dem Landesparteitag im März 2017 als Antrag an den Bundesparteitag beschlossen wurde Es folgte ein engagierter Bundestagswahlkampf Wir haben mit aller Kraft gekämpft in den Orts vereinen und Arbeitsgemeinschaften an den In foständen und auf zahlreichen Veranstaltungen Gut besucht war die Auftaktveranstaltung zur Wahlkampftour von Martin Schulz am 21 August 2017 auf dem Bremer Marktplatz bei bestem Bremer Wetter Ebenfalls gut besucht waren die Veranstaltungen mit dem stellvertretenden Par teivorsitzenden Olaf Scholz in Bremerhaven am 14 September auf dem Platz der großen Kirche und in Bremen Nord am 19 September im Gus tav Heinemann Bürgerhaus Dennoch war das Ergebnis enttäuschend nicht nur in Bremen son dern bundesweit Zwar konnten unsere Kandida tin und unser Kandidat Sarah Ryglewski und Uwe Schmidt jeweils das Direktmandat gewinnen aber insgesamt war es ein Ergebnis dass uns für die Zukunft eine Lehre sein sollte Die Wahlbeteiligung im Land Bremen lag bei 70 8 Prozent an Erststimmen konnten wir 31 8 Prozent holen das bedeutete einen Verlust von 7 9 Pro zent gegenüber der Bundestagswahl 2013 An Zweitstimmen haben wir 26 8 Stimmen für uns gewinnen können was einen Verlust von 8 6 Pro zent bedeutet Wir werden hart daran arbeiten müssen bei den Wählerinnen und Wählern das Vertrauen zurück zugewinnen das wir offensichtlich verloren ha ben Wir treten ein für soziale Gerechtigkeit für die Rechte der Menschen die oft genug am Rande unserer Gesellschaft stehen Wir stehen nicht für neoliberale Ideen sondern für Soziale Gerechtig 20

Vorschau SPD Jahrbuch Seite 20
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